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Infos zur Bernette Serie

Bernina 710 mit B9-Greifer

Bernina 350 mit CB-Greifer

Bernina........immer schon was besonderes

Bernina ist eine Nähmaschinenfabrik in Steckborn in der Schweiz. Sie stellen zwar auch nicht mehr alle Modelle in der Schweiz her, einiges kommt aus einem Werk in Thailand, jedoch legt Bernina nach wie vor großen Wert auf eine sehr exakte Konstruktion ihrer Nähmaschinen. Und das ist nun mal das Wesentliche bei einer Nähmaschine. Die Elektronik ist sehr gut durchdacht, und hat Features die andere nicht haben. Was Babylock bei den Overlockern, ist Bernina bei den Nähmaschinen.

Konstruktion:
tragendes Ständerwerk aus Leichtmetall, mit Stahlplatte als rückwärtiger Versteifung, mit Kunststoff verschalt,
Antrieb über Zahnriemen und einem Riemengetriebe zur Erhöhung der Durchstichkraft,
seperater Spulermotor, deshalb ist keine Handradauslösung notwendig,
Stich- und Transportsteuerung über sehr schnelle Schrittmotore, deshalb muss die Motorgeschwindigkeit bei komplizierten Mustern nicht zu stark gedrosselt werden.
Das Transportsystem ist sehr exakt und kommt bei dicken hügeligen Stoffen an die Qualtiät von Maschinen mit doppeltem Stofftransport ran.
Insgesamt baut Bernina eine sehr gut Mechanik, das hat seinen Preis, macht sich aber deutlich in der hohen Nähqualität und langen Lebensdauer der Maschinen bemerkbar.

Eines der wichtigsten Merkmale einer Nähmaschine ist, neben der Konstruktionsqualtiät, die Nähtechnik, kurz Greifer genannt. Bernina baut verschiedene Greifersysteme, je nach Anforderung.

CB-Greifer :

die grundsätzliche Funktionsweise der verschiedenen
Greifersysteme wird hier erklärt

Der CB-Greifer ist die Nähtechnik die eigentlich den schönsten Stich näht, da der Faden bei der Stichbildung nicht verdreht wird. Allerdings muss ziemlicher Aufwand betrieben werden um diesem Greifer seine Unarten auszutreiben, die er in billigen Nähmaschinen nur zu deutlich zeigt.
Im Bild sehen Sie rechts den herkömmlichen alten CB-Greifer und links den Bernina Greifer. Die Greiferbahn und Greiferspitze ist deutlich schmaler geworden. Dadurch wird der Faden viel seltener in der Greiferbahn eingeklemmt. Der Greifer ist filigraner gebaut, er ist wesentlich leichter als der übliche, dadurch läuft die Maschine leiser und der Greiferantrieb wird nicht so stark belastet.
Der CB-Greifer kann bis zu einer Stichbreite von 5,5mm eingesetzt werden, deshalb kann keine Nähmaschine mit dieser Nähtechnik breitere Nähte nähen.
Eine Bernina mit CB-Greifer näht die dünnste Seide ohne Probleme, und auch sehr dicke Stoffe werden befriedigend genäht.

max.5,5mm breite Stiche bei Bernina-Modellen mit CB-Greifer
die Schrift ist hier max. 5,5mm hoch

doppelt umlaufender Greifer, DUG

Auch Bernina setzt in einigen Modellen den klassischen doppelt umlaufenden Greifer (DUG) ein. Er kann bis zu 9mm breite Stiche nähen. Der DUG ist zwar sehr robust und langlebig, hat jedoch auf manchen Stoffen nicht die Stichqualiät, die ich von einer Bernina erwarte. Ich nehme an genau aus diesem Grund hat Bernina den B9-Greifer entwickelt.

Bernina´s doppelt umlaufender Greifer

bis 9mm Stichbreite
die Schrift ist bis zu 9mm hoch

Bernina B9-Greifer

B9-Greifer mit geschlossenem Bahndeckel B9-Greifer aus Metall, Spule und Kapsel

Der B9-Greifer ist ein Mittelding zwischen DUG und CB-Greifer. Die Spule hat ein etwa 80% größeres Fassungsvermögen als herkömmliche Spulen.
Bernina hat den B9-Greifer genauso verfeinert wie den CB-Greifer. Bemerkenswert sind die beweglichen Antriebsnocken, die eigentlich die Treiber dieses Greifers sind. Vom Treiber werden rausnehmbare Greifer, wie der CB- und der B9-Greifer, angetrieben. Durch die Lücke zwischen Treiber und Greifer muss bei jedem Stich der Faden schlüpfen, das macht ein Geräusch und wirkt sich auf das Stichbild aus. Beim B9 sind diese Treibernocken beweglich, das heißt die Nocke, an der gerade der Faden vorbei muss, ist versenkt und die jeweils andere übernimmt den Antrieb. Dadurch wird der Greifer leiser und der Stich gleichmäßiger. Bei guten Industriemaschinen ist diese Öffnertechnik Standard.
Der Greifer ist vollständig aus Metall, die Spulenkapsel ist aus Kunststoff, das ist jedoch kein Nachteil. Das entnehmen der Kapsel aus dem Greifer ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil total ungewohnt, Sie drücken ein Hebelchen und die Kapsel wird von einer Feder rausgedrückt, je nachdem wie Sie drücken kommt die Kapsel Ihnen auch schonmal entgegen geflogen. Mit etwas Übung kein Problem, eben nur ungewohnt neu.
Der Greifer läuft ähnlich leise wie ein Horizontalgreifer. Die Stichqualität ist etwas schlechter als bei einem CB-Greifer aber besser als bei einem DUG. Der Greifer kann bis zu 9mm breite Stiche verarbeiten.

Spulenbremse in der Kapsel...wie bei einer Industriemaschine

Treiber mit beweglichen Nocken

Nadelpositionierung
das Nützlichste was eine Elektronik zum nähen beitragen kann, ist für mich die Nadelpositionierung.
Eine Nähmaschine macht bei jeder Handradumdrehung einen Stich. Wenn Sie mit normalen Maschinen aufhören zu nähen, bleibt die Maschine irgendwo stehen, die Nadel ist mal oben mal unten mal irgendwo dazwischen, aber nur an einem Punkt ihrer Umdrehung ist die Maschine auch wirklich mit einem Stich fertig. Diese Stellung ist erreicht, wenn der Fadengeber in höchster Position ist. Nicht wenn die Nadel in höchster Stellung ist, der Fadengeber ist etwas später als die Nadel, das ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Unterschied. Nur in dieser Stellung läßt sich der Stoff problemlos wegnehmen, ansonsten klemmt es. Das müssen Sie üblicherweise von Hand machen.
Die Nadelpositionierung hält die Maschine immer so an, daß der Fadengeber oben steht. Sie brauchen eigentlich nie wieder am Handrad drehen. Bei Bernina können Sie per Knopfdruck auch auswählen, daß die Nadel in der tiefsten Position im Stoff stecken bleibt, so daß Sie den Stoff um die Nadel drehen können.

Ein schöner Nebeneffekt dieser Nadelpositionierung ist die sehr genaue Steuerung der Maschine über den Fußanlasser. Sobald Sie den Anlasser kurz antippen, näht die Maschine genau einen Stich um dann wieder in vorgebener Position anzuhalten.......sehr praktisch.

Kniehebel
an den kann man sich ja so schnell gewöhnen.......so unscheinbar und unbekannt dieses Teil ist, so grandios ist er beim nähen.
Der Kniehebel ist ein Hebel der beim nähen mit dem rechten Knie gedrückt werden kann, dadurch hebt sich der Nähfuß an, Sie brauchen nicht hinter die Maschine zu greifen um den Nähfuß anzuheben. So haben Sie immer beide Hände für den Stoff frei. Gleichzeitig wird beim betätigen des Kniehebels der Transporteur versenkt, so daß er nicht beim einlegen des Stoffes stört. Er kommt natürlich beim nächsten Stich automatisch wieder hoch.
Jede Industrienähmaschine hat einen Kniehebel......grundsätzlich.
Solange Sie noch nicht mit einem Kniehebel gearbeitet haben, können Sie sich schwer vorstellen wie nützlich dieses Teil ist, er ist einfach wunderbar. Immer wenn ich an einer Maschine mit Kniehebel genäht habe, und komme dann zur nächsten auf der Werkbank, die keinen hat, fehlt mir der ganz heftig.
Sie werden nach spätestens einer Stunde mit Kniehebel ihn beim nähen nicht mehr missen wollen.
Mein Rat......kaufen Sie keine Bernina ohne einen Kniehebel.

Anschiebetisch
der Anschiebetisch einer Bernina dient zur Vergrößerung der Nähfläche. Er wird ganz einfach an den Freiarm angeklickt. Er hat keine "Beine", so daß der Freiarm immer noch unten offen bleibt, trotzdem ist er ziemlich stabil.
Er hat ein kleines Sichtfenster zum auswechseln der Spule, allerdings sind meine Hände sowieso zu groß um die Spule mit angebrachtem Anschiebetisch wechseln zu können....aber bei zarten Frauenhänden mag es klappen. Ich nehme zum wechseln der Spule den Tisch kurz ab.

Beleuchtung
als Nählicht dienen hochmoderne Leuchtkörper, die das Nähfeld optimal und sehr hell ausleuchten.

Stichbreite, Stichlage und Stichlänge
Alle Stiche sind vorprogrammiert.
Das heißt für Sie......wenig Arbeit. Sobald Sie irgendeinen Stich über die Nummerntastatur ausgewählt haben, stellt die Maschine automatisch die drei möglichen Einstellungen ein. Jeder Stich der ausgewählt wird ist sofort sinnvoll nähbar. Stichbreite, -länge und -lage sind von der Elektronik voreingestellt, so daß Sie sofort loslegen können. Sie können alle drei Parameter manuell ändern wenn Sie was ganz spezielles nähen möchten, was andere Einstellungen erfordert, zum Beispiel eine Appliziernaht:
Eine Appliziernaht ist ein ganz normaler ZickZack Stich, die Breite ist beliebig, jedoch die Stichlänge sollte so eingestellt sein, das eine schöne Raupe entsteht, dafür sollte die Stichlänge etwa 0,3mm betragen.....der genaue Wert kommt auf den Stoff an.
Bernina speichert die Änderungen eines Stiches solange die Maschine eingeschaltet ist. Haben Sie sich eine schöne Appliziernaht eingestellt, können Sie zwischendurch was anderes nähen, um nachher die geänderte Appliziernaht wieder aufzurufen.

dickes Ziergarn
Bernina kommt sehr gut mit dicken Fäden zurecht. Der dickste mögliche Faden ist ein 30er Garn, früher nannte man das Knopflochgarn, weil damit Knopflöcher von Hand genäht wurden. Dazu wird eine spezielle Nadel benötigt, die ein sehr großes Öhr hat, ich benutze die Nadel Schmetz 130N in Stärke 90.
Über die abgebildete Kappnaht der Jeans näht die Bernina problemlos drüber.

Stretchstiche
unter Stretchstichen versteht man spezielle transportgesteuerte Stiche. Stretchstiche entstehen dadurch, daß der Transporteur beim nähen den Stoff immer zwei oder drei Stiche vorwärts und einen oder zwei rückwärts tranportiert, deshalb heißen die offiziell transportgesteuerte Stiche. Diese Stiche sind grundsätzlich elastisch.
Vorsicht.......nähen Sie nicht jeden elastischen Stoff unbedingt mit einem Stretchstich, da manche dicke weiche Stoffe durch das vor- und zurücktransportieren ausgewellt werden.
Dies Stretch-Stiche können bei Bernina auch in Länge und Breite verstellt werden.
Bernina kommt von allen normalen Nähmaschinen noch am Besten mit elastischen Stoffen zurecht, reicht allerdings auch nicht an die Nähqualität einer speziellen Overlockmaschine ran.
Knopfloch
diese Nähmaschinen nähen ein vollautomatisches Knopfloch, nur die Knopflochlänge muss von Ihnen bestimmt werden. Es funktioniert wie folgt:
Die mitgelieferte spezielle Knopflochschiene wird angesteckt. Die hat einen Sensor eingebaut, damit die Maschine die Länge des Knopflochs erkennen kann.
Bevor Sie ein Knopfloch in ein Kleidungsstück nähen, sollten Sie immer ein Probeknopfloch nähen, nach Möglichkeit auf dem gleichen oder einem ähnlichen Stoff. Hierbei zeigen Sie der Maschine einmal wie lang das Knopfloch werden soll. Diese Länge wird gespeichert und jedes nachfolgende Knopfloch wird automatisch genau in dieser Länge genäht. Die Knopfloch-Breite und -Dichte kann anschließend noch geändert werden, die Länge bleibt erhalten.
Beide Seiten des Knopflochs werden im Vorwärtsstich genäht, nicht wie bei mechanischen Nähmaschinen, eine Seite vorwärts und die andere rückwärts.
Auch nicht beide Seiten rückwärts wie bei manch anderen elektronischen Nähmaschinen.
Bernina näht die perfektesten Knopflöcher, jeder wird sie beneiden.

vollautomatische Knopflöcher
bei den Benina 300 bis max 5,5mm Breite
bei den Bernina 700 bis max. 9mm Breite
sehr schmale Knopflöcher gehen natürlich auch

Diese Knopfloch-Schlitten-Füsse, wie sie heute von allen Nähmaschinen verwendet werden, sind zwar generell besser als ein normaler Fuß, da er das Knopfloch schön gerade führt, allerdings gibt es Probleme auf unebenen oder sehr dicken weichen Stoffen. Dann transportieren diese Füsse schlecht bis garnicht.
Dieses Manko kann bei Bernina mit der Transporthilfe für Knopflöcher bestens überwunden werden.

Diese Transporthilfe gibt es als Sonderzubehör. Das Teil besteht aus zwei Metallplatten. Auf die obere Platte wird der Knopflochfuß aufgesteckt, zwischen den Platten wird der Stoff gelegt, die untere Platte wird von der Maschine transportiert. So merkt die Maschine garnicht welche Art von Stoff gerade genäht wird, und der Transport ist immer gleichmäßig. Selbst auf den übelsten Materialien.
Transporthilfe mit aufgestecktem Knopflochfuß.
Knopfloch auf dick wattiertem Stoff

hier geht es weiter mit der Geschichte ......

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